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Bluthochdruck: Symptome, Ursachen und Behandlung der Hypertonie

Bluthochdruck, medizinisch als Hypertonie bezeichnet, zählt zu den am weitesten verbreiteten Gesundheitsproblemen weltweit. Oft wird erhöhter Blutdruck als „stiller Feind“ bezeichnet, da er aufgrund der unspezifischen Symptome meist lange nicht erkannt wird. Dabei leben Millionen von Menschen mit diesem Zustand, der sich unbehandelt zu diversen Folgekrankheiten entwickeln kann. Wir wollten es genauer wissen: Warum stellt Bluthochdruck ein so gravierendes Problem dar und welche Schritte können Betroffene und Risikogruppen unternehmen, um die Auswirkungen in den Griff zu bekommen?

Top-5-Fakten zu Bluthochdruck

  • Definition: Bluthochdruck (Hypertonie) tritt auf, wenn der Blutdruck in den Gefäßen dauerhaft 140/90 mmHg oder höher ist.
  • Risiken: Unbehandelter Bluthochdruck kann zu Nierenversagen, Herzproblemen und Schlaganfällen führen.
  • Ursachen: Während primäre/essentielle Hypertonie keine klare Ursache hat, kann sekundäre Hypertonie durch Bedingungen wie Nierenerkrankungen verursacht werden. Risikofaktoren umfassen Alter, Genetik und Lebensgewohnheiten.
  • Symptome: Obwohl Bluthochdruck oft asymptomatisch ist, können extrem hohe Werte Symptome wie Kopfschmerzen, Brustschmerzen und Atemnot verursachen.
  • Behandlung und Vorbeugung: Neben medikamentöser Behandlung sind Lebensstiländerungen wie gesunde, salzarme Ernährung, Bewegung und Rauchstopp zentrale Ansätze zur Prävention und Kontrolle von Hypertonie.

Was ist Bluthochdruck?

Unser Herz pumpt Blut durch den Körper, das Nährstoffe und Sauerstoff zu den Organen und Geweben bringt. Damit dieser Prozess funktioniert, übt das Blut Druck auf die Arterienwände aus. Diesen Druck messen wir in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Der durchschnittliche, „normale“ Blutdruck wird mit 120/80 mmHg angegeben. Wenn der Druck in den Blutgefäßen den Wert von 140/90 mmHg oder mehr erreicht und dauerhaft zu hoch ist, sprechen Mediziner von Bluthochdruck, in der Fachsprache als Hypertonie bezeichnet.

Blutdruckwerte setzen sich aus zwei Ziffern zusammen. Die erste (systolische) beschreibt den Druck in den Gefäßen während eines Herzschlags. Die zweite (diastolische) charakterisiert den Druck, wenn das Herz in einer Pause zwischen den Schlägen ist. Eine Diagnose von Bluthochdruck liegt vor, wenn der systolische Wert an zwei seperaten Tagen ≥140mmHg und/oder der diastolische Wert an beiden Tagen ≥90 mmHg ausweist1.

Bluthochdruck-Grade

Bluthochdruck wird in verschiedene Grade bzw. Stufen eingeteilt2:

GradSystolischer Wert (mmHg) Diastolischer Wert (mmHg)
Bluthochdruck Grad 1140–159und/oder90–99 
Bluthochdruck Grad 2160–179 und/oder100–109 
Bluthochdruck Grad 3≥180 und/oder≥110 
Isolierte systolische Hypertonie≥140 und<90 

Bluthochdruck in Deutschland

Bluthochdruck als zentrales Gesundheitsrisiko spielt eine bedeutende Rolle bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, den Haupttodesursachen bei Erwachsenen. Gemäß der GEDA 2014/2015-EHIS Umfrage gibt etwa ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland an, einen ärztlich festgestellten Bluthochdruck zu haben. Männer unter 65 sind besonders betroffen, wobei ab 65 Jahren fast zwei Drittel der männlichen und weiblichen Bevölkerung betroffen sind. Bei Frauen zeigt sich ein Bildungsgefälle, wobei Frauen mit niedriger Bildung häufiger von Hypertonie berichten. Die Prävalenz ist bei Männern in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt und bei Frauen in den meisten ostdeutschen Bundesländern (außer Berlin) höher als im bundesweiten Durchschnitt. Nur in Bremen ist die Rate bei Männern geringer als im nationalen Durchschnitt3.

Warum ist Bluthochdruck problematisch?

Bluthochdruck kann auf Dauer schädlich für den Körper und die Gesundheit sein. Unbehandelter Bluthochdruck kann beispielsweise zu Komplikationen führen wie

  • Nierenversagen
  • Herzprobleme
  • Schlaganfälle
  • Verhärtung der Arterien1

Verhärten die Arterien, wird der Blut- und Sauerstofffluss zum Herzen beeinträchtigt. Die Folgen können Brustschmerzen, Herzinfarkt, Herzversagen und unregelmäßige Herzschläge sein, die tödlich enden können. Darüber hinaus können durch Bluthochdruck verursachte Arterienschäden zu Schlaganfällen oder Nierenschäden, die zum Nierenversagen führen, beitragen1.

Bluthochdruck-Ursachen und Risikofaktoren

Es gibt zwei Haupttypen von Hypertonie: die primäre und die sekundäre. Die primäre Hypertonie hat keine erkennbare Ursache und entwickelt sich im Laufe der Zeit. Die sekundäre Hypertonie hat eine spezifische Ursache, wie eine Nierenerkrankung.

Zu den Faktoren, die das Risiko für Bluthochdruck erhöhen, zählen

  • fortgeschrittenes Alter
  • erbliche Veranlagung
  • Übergewicht oder Adipositas
  • unzureichende körperliche Betätigung
  • Ernährung mit hohem Salzgehalt
  • übermäßiger Alkoholkonsum1  

Bluthochdruck-Symptome und Diagnose

Häufig zeigt Bluthochdruck keine Symptome. Einige Menschen klagen über Kopfschmerzen oder Schwindel, aber diese Zeichen sind nicht spezifisch und können auch andere Ursachen haben. Die Diagnose erfolgt durch eine Blutdruckmessung beim Arzt. Hier wird der systolische und der diastolische Druck gemessen. Der systolische Druck, der obere Wert, gibt den Druck an, wenn das Herz Blut in die Arterien pumpt. Der diastolische Druck, der untere Wert, ist der Druck wenn sich das Herz zwischen den Schlägen entspannt.

Bei extrem hohen Blutdruckwerten (meistens 180/120 oder darüber) können folgende Symptome auftreten:

  • heftige Kopfschmerzen
  • Brustschmerzen
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Atemnot
  • Übelkeitsgefühl
  • Erbrechen
  • unscharfes Sehen oder Veränderungen im Sehvermögen
  • Angstgefühle
  • Desorientierung
  • Ohrgeräusche
  • Nasenbluten
  • unregelmäßiger Herzschlag1  

Spätestens bei Auftreten von einem oder mehrerer dieser Symptome sollte ein ärztlicher Rat eingeholt werden.

Behandlung und Vorbeugung der Hypertonie

Die Behandlung von Bluthochdruck stützt sich meist auf Medikamente wie Beta-Blocker, Diuretika und ACE-Hemmer. Doch Medikamente allein sind oft nicht die Lösung. Lebensstiländerungen helfen, den Blutdruck zu senken und die Gesundheit zu verbessern. Menschen, die anfällig für Bluthochdruck sind, sollten regelmäßig ihren Blutdruck messen. Früherkennung und Behandlung können das Risiko schwerer Gesundheitsprobleme verringern.

Die verschiedene Blutdruckmedikamente wirken auf verschiedene Art und Weise, um den Blutdruck zu reduzieren:

  1. ACE-Hemmer wirken durch eine Erweiterung der Blutgefäße und Vorbeugung von Nierenschäden.
  2. Angiotensin-2-Rezeptorblocker bewirken eine Erweiterung der Blutgefäße und minimieren Nierenschäden.
  3. Kalziumkanalblocker entspannen die Blutgefäße.
  4. Diuretika entfernen überflüssige Flüssigkeit aus dem Körper.1     

Neben Medikamenten können selbst steuerbare Maßnahmen zur Regulierung des Bluthochdrucks hilfreich sein. Dazu zählen:

  • eine ausgewogene, natriumreduzierte (salzarme) Ernährung
  • Gewichtsreduktion
  • regelmäßige körperliche Betätigung
  • Rauchstopp1 

Unser Fazit zu dem Thema Bluthochdruck

Bluthochdruck, auch als Hypertonie bekannt, ist ein global weit verbreitetes Gesundheitsproblem, das oft unbemerkt bleibt. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann schwerwiegende Folgen wie Herzprobleme, Nierenversagen und Schlaganfälle haben. Obwohl es verschiedene Medikamente zur Behandlung gibt, sind präventive Maßnahmen wie eine gesunde Lebensweise und regelmäßige Kontrollen entscheidend, um den „stillen Feind“ in Schach zu halten.

Häufige Fragen zu Bluthochdruck

Welche Symptome hat ein hoher Blutdruck?

Ein hoher Blutdruck, auch als Hypertonie bezeichnet, verursacht oft keine unmittelbaren Symptome. Viele Menschen wissen nicht, dass sie einen erhöhten Blutdruck haben, bis er bei einer Routineuntersuchung festgestellt wird. Bei einigen Menschen können jedoch Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Nasenbluten oder Ohrensausen auftreten, insbesondere wenn der Blutdruck sehr hoch ist.

Welche Ursachen kann hoher Blutdruck haben?

Die genaue Ursache des hohen Blutdrucks ist oft nicht bekannt. Es gibt jedoch mehrere Faktoren, die das Risiko erhöhen können, darunter:
– Genetische Faktoren: Familiengeschichte von Bluthochdruck.
– Alter: Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter.
– Übergewicht oder Fettleibigkeit.
– Rauchen.
– Alkoholkonsum.
– Mangelnde körperliche Aktivität.
– Nierenerkrankungen.
– Diabetes.
– Langzeitstress.

Was kann ich tun, wenn der Blutdruck zu hoch ist?

Wenn sie feststellen oder vermuten, dass ihr Blutdruck hoch ist, sollten Sie:
– Einen Arzt aufsuchen für eine genaue Diagnose und Beratung.
– Ihre Salzaufnahme reduzieren und auf eine ausgewogene Ernährung achten.
– Regelmäßige körperliche Aktivität in ihren Alltag integrieren.
– Alkohol und Tabakkonsum einschränken oder ganz darauf verzichten.
– Bei Bedarf von Ihrem Arzt verschriebene Medikamente genau nach Anweisung einnehmen.
Stress durch Entspannungstechniken, wie Meditation oder Yoga, reduzieren.

Ist ein Blutdruck von 150 zu 90 zu hoch?

Ja, ein Blutdruck von 150/90 mmHg wird allgemein als erhöht angesehen. Ein normaler Blutdruck liegt in der Regel bei Werten von weniger als 120/80 mmHg. Ein Wert von 150/90 fällt in den Bereich der Stufe 1 Hypertonie. Es ist wichtig, bei anhaltend erhöhten Werten einen Arzt zu konsultieren, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.

Referenzen
  1. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/hypertension (zuletzt abgerufen am 25.09.2023)
  2. Williams et al., ESC Scientific Document Group , 2018 ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension: The Task Force for the management of arterial hypertension of the European Society of Cardiology (ESC) and the European Society of Hypertension (ESH), European Heart Journal, Volume 39, Issue 33, 01 September 2018, Pages 3021–3104, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehy339.
  3. Neuhauser H, Kuhnert R, Born S. 12-Month prevalence of hypertension in Germany. J Health Monit. 2017 Mar 15;2(1):51-57. doi: 10.17886/RKI-GBE-2017-016. PMID: 37151301; PMCID: PMC10161282.

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